Weiterbildung

Psychosoziale

Onkologie nach LINA

Weiterbildung Psychosoziale Onkologie nach LINA

Individueller Support für junge Krebserkrankte – 2024 in Stuttgart

Diagnose Krebs

Diagnose Krebs

Jährlich erhalten in Deutschland ungefähr 16.500 Menschen im Alter zwischen 18 und 39 Jahren die Diagnose Krebs. In der Regel stellt diese lebensverändernde Diagnose zunächst einen dramatischen Schock für die Betroffenen und deren soziales Umfeld dar. Neben Schmerz, Übelkeit und anderen körperlichen Belastungen steht meist die Angst im Raum, viel zu früh zu sterben, eigene Kinder nicht aufwachsen zu sehen oder bestenfalls die Erkrankung zu überleben, jedoch lebenslang mit den Folgen kämpfen zu müssen. Die besondere Lebenssituation junger Erkrankter ist zudem oft von Einsamkeit, Frust, Beziehungskrisen, finanziellen Sorgen und verletztem Selbstwertgefühl geprägt.

Interdisziplinäres Curriculum

Ziele

Ziele

  • Ziel der Fortbildung ist, Fachkräften einerseits die besonderen Bedürfnisse der jungen Krebserkrankten, die besonderen sozialrechtlichen Probleme und besondere emotionalen Herausforderungen zu vermitteln.

  • Andererseits werden Bedeutung, Methodik und Möglichkeiten niederschwelliger Unterstützung vermittelt.

  • Das Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart hat seit 2011 mit dem Arbeitsbereich LINA die Belange der jungen Erkrankten in den Fokus gerückt, die wissenschaftliche Auseinandersetzung gefördert und die psychosoziale Unterstützung der Betroffenen maßgeblich weiterentwickelt. Kennzeichnend ist hierbei die wesentlich erhöhte Inanspruchnahme bei hard-to-reach Personengruppen, im Vergleich zu gängigen Arbeitsweisen (siehe wissenschaftliche Grundlage). Erkenntnisse und erprobte Methoden aus diesem Arbeitsbereich werden Teilnehmenden zugänglich gemacht und sie werden somit befähigt, junge Erkrankte und deren Umfeld fachkompetent zu unterstützen.

„[Bei jungen Erwachsenen mit Krebserkrankung] besteht der Bedarf, nach Psychoonkologie, Sozialarbeit, Familientherapie, Sexualtherapie, Schuldenberatung usw. Zusätzlich erschwert wird diese komplexe Situation durch die Tatsache, dass wesentliche Gruppen wie z.B. junge Männer oder Patienten mit geringen Deutschkenntnissen der Betroffenen von sich aus entsprechende Stellen nicht aufsuchen. Dies führt dazu, dass diese Gruppe von unseren konventionellen Beratungsangeboten nicht erreicht werden. […]

Herr Stäudle hat aus seinen persönlichen Berufserlebnissen und den Erfahrungen sozialer Arbeit mit anderen, schwer erreichbaren Gruppen ein innovatives Konzept entwickelt, das die Barrieren der gegenwärtigen psychosozialen Unterstützungssysteme für junge onkologische Patienten überwinden hilft.“

Prof. Dr. med. Walter-Erich Aulitzky, ehm. Chefarzt der Onkolokie, Hämatologie und Palliativmedizin im Robert-Bosch-Krankenhaus
Anerkannt durch die Deutsche Krebsgesellschaft DKG

Zertifikat und Anerkennung

Zertifikat und Anerkennung

Das interdisziplinäre Curriculum nach LINA wurde durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) anerkannt. Teilnehmende schließen mit dem Zertifikat Psychosoziale Onkologie der DKG ab. Voraussetzungen sind die regelmäßige Teilnahme, aktive Beteiligung in den Fallbesprechungen und positive Begutachtung der schriftlichen psychoonkologischen Falldarstellung. Das DKG-Zertifikat ist Voraussetzung für die psychoonkologische Tätigkeit in ambulanten Krebsberatungsstellen (gemäß § 65e SGB V) und DKG-zertifizierten onkologischen Zentren. Die Akkreditierung für die Fortbildungspunkte (CME) erfolgt durch die zuständige Ärzte- bzw. Psychotherapeutenkammer und wird durch uns beantragt. Die Kammern erkennen die Akkreditierungen untereinander an.

Curriculum

Bedeutende Inhalte

Bedeutende Inhalte

  • Emotionale und psychische Belastungen der jungen Erkrankten und deren sozialen Umfeldes

  • Unterstützungsmöglichkeiten bei der (Re-)Integration ins Berufsleben
  • Niederschwellige Kontaktaufnahme zu Betroffenen, adressatengerechte Zugangsmöglichkeiten auch für hard-to-reach Personengruppen

  • Psychoonkologische und psychosoziale Interventionen für junge Erkrankte und deren Umfeld

  • Kriseninterventionen, Gesprächsführung, Körpererleben, Körperbild und Sexualität, Elternschaft und Krebs, Ethische Herausforderungen, Sterbehilfe etc.

  • Herausforderungen einer Krebserkrankung in Bezug auf Schule, Studium und Beruf

  • Medizinische Grundlagen der häufigsten Krebserkrankungen im jungen Erwachsenenalter und die Auswirkungen auf die Betroffenen

  • Sozialrechtlich relevante Themen im Kontext einer Krebserkrankung

  • Ein besonderer Schwerpunkt sind die speziellen Herausforderungen der Zielgruppe

  • Fallarbeit

  • Berufsbezogene Selbsterfahrung

Wissenschaftliche Grundlage

Empirische Entwicklung und Erforschung

Wissenschaftliche Grundlage

Die Entwicklung der Arbeitsweise LINA seit 2011 wird seit Beginn begleitet von und gelenkt durch zahlreiche Forschungsprojekte und Fachveröffentlichungen. Jüngst wurde die Arbeitsweise in der Dissertation „Menschliche Nähe vs. professionelle Distanz“ von Dr. Stäudle ausführlich beleuchtet, wofür er 2022 mit dem jährlichen Hochschulpreis der Region Koblenz ausgezeichnet wurde.

Eine einjährige statistische Auswertung ergab, dass 95 % der Zielgruppenpatienten LINA in Anspruch nahmen und somit signifikant mehr als bei anderen gängigen Angeboten (vgl. Stäudle, Menschliche Nähe, S. 325).

Um die Erkenntnisse und die Arbeitsweise bundesweit zu fördern, fand im Januar 2023 ein Austausch über LINA mit der Staatssekretärin des Bundesministeriums für Gesundheit Dr. Draheim statt.

Zulassungsvoraussetzungen

Zulassungs-
voraussetzungen

Abgeschlossenes Studium

Teilnehmen können Fachkräfte mit abgeschlossenem Studium der Psychologie, Medizin, Sozialen Arbeit und verwandte psychosoziale Berufsgruppen.

Abgeschlossene Ausbildung

Außerdem können Pflegefachkräfte mit einschlägiger Erfahrung in der Onkologie teilnehmen (ermöglicht aber nicht die Tätigkeit als psychoonkologische Fachkraft in DKG-zertifizierten Zentren oder Krebsberatungsstellen).

Berufliche Tätigkeit

Während der Weiterbildung müssen die Teilnehmenden beruflich in der psychosozialen Unterstützung Krebserkrankter und deren sozialem Umfeld tätig sein.

Rahmenbedingungen

 Rahmen-
bedingungen

Das Curriculum umfasst 154 Fortbildungseinheiten (FE) à 45 Minuten.

Die Veranstaltungen finden in sieben Blöcken jeweils von Donnerstag bis Samstag im Großraum Stuttgart statt.

Erlaubte Fehlzeiten (außer in Block 6 „Selbsterfahrung“): Max. 10 % aller Fortbildungseinheiten Unter Umständen werden Alternativtermine gegen gesonderte Gebühren angeboten oder können zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden

Der Lernerfolg der Teilnehmenden wird überprüft in Form einer schriftlichen Fallvorstellung.

Teilnehmende erhalten eine individuelle Rückmeldung über die Abschlussarbeit.

Max. 30 Teilnehmende pro Kurs

Leitung der Weiterbildung

Dr. Jens Stäudle

Gesamtleitung

Leiter des Arbeitsbereiches LINA
Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart

Dr. Susanne Rueß

Psychotherapeutischer Teil

Chefärztin Psychosomatische Medizin
Diakonie-Klinikum Stuttgart

Thomas Stork, M.A.

Sozialer und sozialrechtlicher Teil

Sozialarbeiter im Arbeitsbereich LINA
Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart

Prof. Dr. Hans-Georg Kopp

Medizinischer Teil

Chefarzt Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin
Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart

Unsere Kooperationspartner

Unsere Kooperationspartner

Robert-Bosch-Krankenhaus

Stuttgart

Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs

Berlin

Krebsverband Baden-Württemberg

Stuttgart

Diakonie Klinikum Stuttgart

Stuttgart

Strube Stiftung

Stuttgart

Verein Freunde und Förderer des Robert-Bosch-Krankenhauses

Stuttgart

Sieben Blöcke jeweils von Donnerstag bis Samstag

Termine

Termine

  • 14.-16. März 2024

    Beginn am Do. um 10 Uhr, Ende am Sa. um 16:45

    Veranstaltungsort: Robert Bosch Krankenhaus, Standort City I Hohenheimer Straße 21 | 70184 Stuttgart, Haltestelle „Olgaeck“
    Leider gibt es dort keine günstigen Parkmöglichkeiten, da im Stadtzentrum. Wir empfehlen außerhalb zu parken und den restlichen Weg mit den Öffentlichen zurückzulegen.

    Alle anderen Blöcke finden im Robert Bosch Krankenhaus, Irmgard Bosch Bildungszentrum Auerbachstraße 110 70376 Stuttgart Raum 01.107 + 01.108 / 01.109 statt.

  • 25.-27. April 2024

    Beginn am Do. um 10:45 Uhr, Ende am Sa. um 16:45

  • 13.-15. Juni 2024

    Beginn am Do. um 10:45 Uhr, Ende am Sa. um 16:45

  • 11.-13. Juli 2024

    Beginn am Do. um 10:45 Uhr, Ende am Sa. um 16:45

  • 19.-21. September 2024

    Beginn am Do. um 10:45 Uhr, Ende am Sa. um 17:30

  • 7.-9. November 2024 (berufliche Selbsterfahrung)

    Beginn am Do. um 10:45 Uhr, Ende am Sa. um 16:45

  • 23.-25. Januar 2025

    Beginn am Do. um 10:45 Uhr, Ende am Sa. um 16:30

Anmeldung und Kosten

Anmeldung und Kosten

Die Kosten inkl. Verpflegung, Kursunterlagen und Zertifikat belaufen sich auf 3.350 €

Hier können Sie sich unkompliziert direkt online zu der Weiterbildung anmelden.

Die Anmeldung erfolgt über dieses Formular oder per Mail und ist verbindlich nach Übermittlung der Anmeldebestätigung durch LINA Support e.V.

Eine schriftliche Abmeldung ist nur bis 4 Wochen (28Tage) vor Kursbeginn möglich. Die Stornogebühr beträgt dann 100 €. Bei späterer Absage fallen die vollen Gebühren an. Es kann jedoch eine Ersatzperson, sofern diese die Zugangsbedingungen erfüllt, benannt werden.

Anmelden

Kontakt

Kontakt

Bei Fragen wenden Sie sich gerne jederzeit an

Robin Klein: info@lina-support.de (für organisatorische Fragen)

Dr. Jens Stäudle: jens.staeudle@rbk.de oder +4971181015200 (für inhaltliche und fachliche Fragen)

LINA Support e.V.
Mühläckerstraße 12
71686 Remseck
www.lina-support.de